Ramon Zenhäusern, der sportliche Zeitsoldat
07.08.2018
Seit dem 1. August stehen zehn neue Zeitmilitär-Spitzensportler bei der Armee für vier Jahre unter Vertrag. Die drei Athletinnen und sieben Athleten – darunter Ramon Zenhäusern und Jasmine Flury – werden im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking unterstützt.
Team-Olympiasieger Ramon Zenhäusern ist jetzt Angestellter der Schweizer Armee. Wie auch Jasmine Flury kann er nun viel Zeit ins Training investieren und wird entlöhnt (zirka 2000 Franken/Monat). “Es ist mein erster Arbeitsvertrag, den ich unterschrieben habe”, sagt der 26-jährige Walliser in einem Interview auf bluwin.ch.«Diese Anstellung ist für mich eine grosse Ehre, wird der Slalom-Spezialist Zenhäusern auf www.swiss-ski.ch zitiert. Der Gold- und Silbermedaillengewinner von PyeongChang 2018 hat damit auch auf finanzieller Ebene eine gewisse Planungssicherheit. Geld wolle er einerseits in die Zusammenarbeit mit einem Sportpsychologen investieren und auch der Ausbau eines Fitnessraums in der Garage stehe an, sagte Zenhäusern. Und der 2-Meter-Mann möchte sich bei langen Flugreisen im Winter auch mal die Business-Klasse leisten. Alles andere als “birnenweich”.
Auch für Speed-Spezialistin Jasmine Flury hat sich mit der Anstellung als Zeitsoldatin ein Wunsch erfüllt. Bereits als Rekrutin der Spitzensport-RS habe sie auf eine Anstellung gehofft, sagt die Davoserin. Die Anstellung gebe Sicherheit und mindere auch den finanziellen Druck.»
Die Spitzensportförderung der Armee besteht aus drei Gefässen. Neben den Zeitmilitärs sind es die Spitzensport-WKs, die man nach der Spitzensport-RS absolvieren kann. Neben den 30 anrechenbaren Diensttagen können die Athleten bis zu 100 freiwillige Diensttage für Training und Wettkampf pro Jahr absolvieren, die mit Erwerbsersatz und Sold entschädigt werden. Im Rahmen dieses sogenannten Arbeitgebertages liess Ausbildungschef Baumgartner durchblicken, dass geplant ist, die Spitzensport-RS auszubauen. Mit dem Ziel, künftig mehr als die bis heute rund 70 Spitzensport-Rekruten pro Jahr ausbilden zu können.
Text und Foto: Swiss Ski/peg