Verdiente Ehre für Linus Strasser

Linus Strasser vor "seiner" Hahnenkamm-Gondel. – Foto:  K.S.C./alpinguin

21.07.2024

Am 21. Januar feierte der Deutsche Linus Strasser in Kitzbühel praktisch einen "Heimsieg". Am Samstag ist nun die Hahnenkamm-Gondel enthüllt worden, die den Namen des bisher letzten Siegers am Ganselrnhang trägt.

Linus Strasser vor "seiner" Hahnenkamm-Gondel. – Foto: K.S.C./alpinguin

Es war der 21. Jänner 2024 in Kitzbühel und „es war der perfekte Tag“ im Leben von Linus Strasser. Es war der Tag, an dem sich für den 31-jährigen Deutschen ein Kreis geschlossen hat. Endlich gewann er den Slalom auf dem Ganslernhang in Kitzbühel – auf seinem Ganslernhang. Hier hatte er das Skifahren erlernt, hier ist er zuhause, hier hat er bislang jedes Jahr Weihnachten gefeiert und hier hat er als Sechsjähriger (!) zum ersten Mal mächtigen Eindruck hinterlassen: Auf das Ersuchen von Papa Georg hin, durfte er vor den Augen von Mario Mittermayer-Weinhandl, damals Kindertrainer beim Kitzbüheler Ski Club, heute Rennleiter der Hahnenkamm-Rennen, den Ganslernhang hinunterbrausen. Das machte der kleine Linus so bestechend, dass er fortan beim KSC trainierte und über die Jahre den Ganslernhang zu seinem machte.

Am Samstag (20. Juli) hat der grosse Linus für den Weltcup-Sieg im vergangenen Januar seine eigene Hahnenkamm-Gondel gewidmet bekommen – und hunderte Fans haben sich mitgefreut. Darunter auch seine Eltern Georg und Sonja, seine Frau Maria mit Tochter Marta, Ex-Coach Mathias Berthold, sein ehemaliger Teamkollege Fritz Dopfer und eine grosse Abordnung des TSV 1860 München, für den Linus Strasser startet.

Bei der Zeremonie in der Hahnenkamm-Bahn erinnerte sich der (im Nachbarort Kirchberg wohnhafte) Slalomstar an seine ersten Jahre beim Kitzbüheler Ski Club: „Wie wir uns früher hier an dieser Stelle um 8.30 Uhr zum Training getroffen haben, ist immer geschaut worden, welche Gondel denn da jetzt kommt: die von Hermann Maier, Stephan Eberharter, Kjetil André Aamodt, Pirmin Zurbriggen und Toni Sailer waren unsere Highlights. Natürlich hat man davon geträumt, dass man hier einmal gewinnt und dann auch eine Gondel bekommt. Dass es tatsächlich passiert, habe ich aber lange nicht geglaubt“, gab Linus Strasser offen zu – was an seiner „relativ mauen“ Bilanz auf dem Ganslern lag. Ehe er 2023 mit hauchdünnem Rückstand Vierter wurde, standen nur zwei 14. Plätze auf der Habenseite: „Als ich Vierter geworden bin, habe ich zum ersten Mal an der goldenen Gams geschnuppert und realisiert, dass es doch möglich ist, hier zu gewinnen.“ Zwölf Monate später wurde aus seinem Gefühl Realität. Wie viel Linus Straßer dieser (Heim-)Sieg bedeutet, war auch auf dem Hahnenkamm nach Ende der Zeremonie sichtbar. In einem kurzen Augenblick, in dem er von niemandem angesprochen oder um ein Autogramm oder Foto gebeten wurde, stand er plötzlich ganz allein vor seiner Gondel und sah sie zufrieden an.

Im April ist Linus Strasser gemeinsam mit seiner Frau Maria und Tochter Marta in Kitzbühels Legendenpark gestanden. Auch dort sind alle Hahnenkamm-Sieger verewigt. Als er seinen Namen eingraviert entdeckt hat, dachte er: „Endlich habe ich es geschafft.“ Ein paar Wochen später kann er resümieren: „Diese unglaubliche Geschichte, die ich mit dem Kitzbüheler Ski Club, den Menschen hier und Kitzbühel habe, scheint mit dieser Gondelübergabe ein Stück weit zu Ende erzählt“ und spielte darauf an, dass es eine Gondelübergabe an Hahnenkamm-Sieger nur einmal gibt. „Danke an den KSC und danke an Kitzbühel für die offenen Arme. Für mich ist mit dem Sieg auf dem Ganslern ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen.“

Quelle: Hahnenkamm.com

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