Marco Odermatt jagte mit der “Alinghi”-Crew über das Wasser
28.04.2024
Weltmeister und Olympiasieger Marco Odermatt tauschte seine Skier gegen ein Workout mit dem America’s Cup Team von Alinghi Red Bull Racing in Barcelona. Als erster Gast an Bord von "BoatOne" ging er mit auf das Wasser und trat kraftvoll in die Pedale.
Marco Odermatt, dreifacher Weltcup-Gesamtsieger, durfte in der vergangenen Woche hinter die Kulissen der Alinghi Red Bull Racing Kampagne schauen und verbrachte einen Tag auf der Team Base in Barcelona. Eine Woche nach der Taufe von “BoatOne” nutzte der Nidwaldner die Gelegenheit zu einem Segelschlag. Nicht allein für den Skistar, sondern für alle von Alinghi Red Bull Racing, sei dies ein grossartiger Augenblick gewesen, teilt das Segelteam in einer Medienmitteilung mit. Schliesslich sei Odermatt der erste Aussenstehende an Bord der neuen Rennyacht während einer Trainingseinheit gewesen.
Nach einer Tour hinter die Kulissen der Team Base und einer Sicherheitseinweisung erhielt Marco die Ehre, beim Ausdocken die Glocke zu läuten. „Ich erinnere mich noch an das Alinghi-Team von vor 15 Jahren. Wir Schweizer waren so stolz und trugen alle Alinghi-Kappen, um das Team zu unterstützen“, wird Marco Odermatt zitiert. „Ich war damals vielleicht kein Segelexperte, aber ich erinnere mich, dass ich voll hinter dem Team stand.“ Statt über den Schnee konnte Odermatt vor Barcelona über das Wasser in seinem ursprünglichen Aggregatszustand jagen.
Während der Einheit war Marco einer von vier so genannten Cyclors an Bord. Mit seinem kraftvollen Einsatz an den Pedalen trug er dazu bei, die Segel und den Mast zu trimmen. „Marco ist in der Schweiz eine Legende“, sagte Cyclor Franco Noti. „Zurzeit wahrscheinlich die grösste, die wir haben. Es ist eine grosse Ehre, dass er sich nicht nur für unsere Geschichte interessierte, sondern sogar auf unserem Boot mitsegelt.“ Die Stärken, die Marco als schnellsten Skifahrer der Welt auszeichnen, seine Kraft und sein Gefühl für das Gelände, ermöglichen ihm, sich blitzschnell auf die Eigenschaften der Piste und die vor ihm liegenden Tore einzustellen. Diese Kernfähigkeiten sind auch entscheidend für die Performance der zwei Gruppen von Seglern an Bord: Der Steuerungsgruppe (kognitive Fähigkeiten) und der Powereinheit (Kraft und Ausdauer).
„Es war grossartig, Marco als Gast zu haben und es ihm zu ermöglichen, unsere Welt und unseren Sport zu erleben“, sagte Skipper Arnaud Psarofaghis. „Ich konnte beobachten, wie kraftvoll er in die Pedale trat. Ich sah aber auch, wie er strahlte und sich offenbar an Bord mit uns sehr wohl fühlte. Alle haben es genossen, ihn dabei zu haben.“ Die Bedingungen seien etwas ruppig gewesen, aber zwölf bis 13 Knoten Wind – rund 24 Km/h – reichten aus, um das Boot auf seinen Foils abheben zu lassen. „So über das Wasser zu fliegen, war wirklich beeindruckend“, sagte Marco Odermatt. „Wenn du mit einer AC75 foilst, fühlt sich das sehr rasant an. Wir schnitten durch die Wellen und ich fühlte mich sehr wohl und sicher. Im Cockpit ist es fast so, als befändest du dich in einer kleinen, geschützten Blase.“
“Wenn du hierherkommst, siehst du erst, wie gross diese Kampagne ist, wie viele Menschen hier auf das gleiche Ziel hinarbeiten”, sagte Odermatt, beeindruckt vom Betrieb auf der Alinghi-Team-Base. “Im Skisport bist du dein eigener Boss, du musst dich um jede Kleinigkeit selbst kümmern, um das Material, deine Fitness und um die Taktik und Technik während des Rennens. Ich bin mir nicht sicher, ob man diese Art zu Segeln mit Abfahrtsrennen vergleichen kann. Aber als wir durch die Wellen schnitten, fühlte sich das ähnlich rasant an. Dabei fühlte ich mich aber völlig sicher und stabil. Wenn das Boot erst einmal foilt, ist das doch ein ganz anderes Erlebnis als Skifahren.
Nach dem Segeln mischte sich Marco weiter unter das Team. Ein von dem Schweizer Skistar signierter Helm schmückt jetzt die Wall of Fame in der Base-Lounge mit ihrer wachsenden Autogrammsammlung
Text/Bild/Video: Alinghi Red Bull Racing