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Sie hat den Skirennsport in den 1970er-Jahren geprägt wie keine Zweite. Heute (27. März) feiert Annemarie Moser-Pröll ihren 70. Geburtstag laut Informationen des österreichischen Fernsehens (auch) auf der Skipiste. Und das gemeinsam mit Familienmitgliedern und ihrer grossen Rivalin aus der Schweiz, mit Marie-Theres Nadig (69), die ihr 1972 Abfahrts- und Riesenslalomgold bei den Olympischen Spielen von Sapporo weggeschnappt hatte. Die Österreicherin, einer der ersten “Popstars” des Skizirkus, erfreue sich bester Gesundheit, heisst es. Mit Skifahren, Bergwandern und Tennis halte sie sich fit.

Das sechste von acht Kindern einer Bergbauern-Familie in Kleinarl (Bundesland Salzburg) hat ihre Karriere gleich zwei Mal, 1976 und 1980, beendet. Als 23-Jährige, weil sie genug vom Rummel und vom Skisport hatte und weil ihr Vater schwer erkrankt war, zog sie vor den Olympischen Spielen 1976 die Reissleine. Auf ihrem Konto der Erfolge lagen damals schon fünf grosse Kristallkugeln, zwei goldene WM-Medaillen und 41 Siege in Weltcup-Rennen. Kurz vor der Saison 1976/77 meldete sich Annemarie Moser-Pröll wieder zurück. Weil sie in der Zwischenzeit mit Werbung Geld verdient hatte, musste sie von der FIS “reamateurisiert” werden.

Die “zweite Karriere” der Annemarie Moser-Pröll dauerte dann noch vier Jahre, bevor sie am 12. März 1980 ihre Laufbahn als Spitzensportlerin endgültig für beendet erklärte. Annemarie Moser-Pröll hat laut FIS-Datenbank 175 Weltcup-Rennen bestritten und davon 114 auf dem Podest und deren 62 als Siegerin beendet. Sie ist Olympia-Siegerin in der Abfahrt (1980), Weltmeisterin in der Abfahrt (1974, 1978 und 1980) sowie Weltmeisterin in der Kombination (1972 und 1978) und hält mit sechs Siegen im Gesamtweltcup bei den Frauen noch immer die Rekordmarke. “Ich hatte eine so wunderbare Zeit, dass ich nicht darüber nachdenke, ob mir jemand den Kugelrekord wegnimmt. Mikaela (Shiffrin, die Red.) ist eine so perfekte Skifahrerin, dass sie nach oben keine Grenzen hat, wenn sie gesund bleibt“, wird Moser-Pröll auf sport.orf.at zitiert.

Annemarie Moser-Pröll ist eine Legende des Skisports. Die vielen Titel und Auszeichnungen, aber auch ihre Art und ihr Sein haben sie dazu gemacht. “Ich bin gut Ski gefahren. Dadurch kennen mich halt die Leut'”. Mit diesem Satz beginnt eine sehenswerte Dokumentation (noch bis Ende März in der ORF-TV-Thek zu sehen) über die mehrfach ausgezeichnete Skirennfahrerin. Dort erzählt die Annemarie Moser-Pröll über eine Begegnung mit Christl Haas, der Abfahrts-Olympiasiegerin von 1964. Auf dem Skilift fragte Haas die damals 14 Jahre alte Annemarie was sie denn einmal werden möchte. Die Antwort? “Weltmeisterin”.