Happy Birthday, Ramon Zenhäusern (30)
04.05.2022
Mit Gold (Team) und Silber (Slalom) bei Olympia und Gold (Team) bei Weltmeisterschaften ausgezeichnet, gehört Ramon Zenhäusern zu den "hochdekorierten" Skirennfahrern der Schweiz. Der Walliser feiert heute seinen 30. Geburtstag.
Ramon Zenhäusern fällt auf. Nicht nur wegen seiner imposanten Körpergrösse, die eher auf einen Basketball- oder Volleyballprofi denn auf einen Skirennfahrer schliessen lässt. Auch sein lautstarkes Startritual ist auffallend, aber davon soll hier nicht die Rede sein. Ramon Zenhäusern fällt durch seine Charaktereigenschaften auf. Der Oberwalliser aus Bürchen ist freundlich, er ist bescheiden und er ist dankbar. Immer wieder betont er, dass seine Leistungen nicht möglich wären, wenn nicht das gesamte Umfeld passen und ihm seine Erfolge überhaupt erst ermöglichen würde. Und diese Aussagen sind nicht medienwirksames Understatement, es ist Ramon Zenhäuserns ehrliche Ansicht. Dass er, der sein Wirtschaftsstudium an der Fernuni Schweiz abgeschlossen hat, sein Hobby als Beruf ausüben und sich dabei meistens in der Natur bewegen darf, sieht er als grosses Privileg.
Olympiagold und WM-Gold mit dem Team, Olympia-Silber 2018 im Slalom und zehn Weltcup-Podestplätze – darunter vier Siege – stehen auf der sportlichen Habenseite von Zenhäusern. Ein Leistungsausweis, der ihm in seiner Jugendzeit nur von Wenigen zugetraut worden ist. Zu gross gewachsen sei er und damit sei im Slalom kaum eine erfolgreiche Karriere möglich, hiess es. Statt sich von solchen offen, oder auch hinter seinem Rücken gemachten Äusserungen verunsichern oder gar entmutigen zu lassen hat Ramon Zenhäusern hart an sich gearbeitet. Bis heute kann er auf einer Karriere blicken, deren Erfolgskurve nicht linear nach oben gezeigt hat. Aber auch Rückschlägen hat der Walliser immer wieder positive Seiten abgewinnen können. Zum Beispiel jene, dass man sich nach Misserfolgen entsprechend mehr über Erfolge freuen kann.
Der Winter 2021/22 war für den heute seinen 30. Geburtstag feiernden Ramon Zenhäusern kein guter. Wegen einer kurz vor Saisonbeginn bei einem Sturz in Schweden erlittenen Schulterverletzung ist er aus dem Tritt geraten und hat diesen im Laufe des Winters nur punktuell, zum Beispiel mit dem 4. Platz beim Slalom von Adelboden, wiedergefunden. Immerhin konnte der Walliser den Winter in St. Moritz mit einem kleinen Erfolgserlebnis abschliessen und sich über seinen dritten nationalen Meistertitel im Slalom freuen. „Jedes Rennen, das du gewinnen kannst, macht Freude“, sagte er und unterstrich damit einmal mehr seine Haltung: Erfolge sind keine Selbstverständlichkeit.
Alles Gute zum Geburtstag, Ramon Zenhäusern, auf dass sich die geleistete Arbeit 2022/23 wieder in guten Resultaten messen lässt.