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Marco Büchel wird 50 Jahre alt. Klingt eigentlich wie ein verspäteter – oder je nach Sicht der Dinge verfrühter – Aprilscherz. Warum? Weil das doch fast nicht sein kann. Stimmt aber, denn aus “Büxi” dem Lausbuben unter den Skirennfahrern, der für sein Lachen und manchmal auch Grinsen bekannt war, ist ein “Lausbub” mit Lachfalten im Gesicht geworden. Aber der in der Schweiz geborene Mann aus dem Fürstentum Liechtenstein ist nach wie vor fit. Er klettert für das Erleben von Freiheit in seiner Heimat und in anderen Ländern auf die Gipfel der Berge, läuft den Jungfrau-Marathon, schläft auch gerne mal mitten in den verschneiten Bergen in einem Zelt, moderiert eloquent und mit Witz Events, unterhält und informiert als Referent zum Thema Motivation, fährt Motorrad, ist als Tontauben-Schütze unterwegs, tritt im ZDF als Ski-Experte ans Mikrophon, wird gerne zu TV-Sendungen eingeladen – zum Beispiel von Andrea Kiewel in den ZDF-Fernsehgarten – und ist auch für einen Sprung aus dem Flugzeug (natürlich mit Fallschirm) zu haben.

50 Jahre – was sagt einer, dem Geburtstage ganz grundsätzlich wenig bedeuten, am Vorabend seines Jubiläums? “Hmmm… was soll ich sagen? Ich fühle mich wohl mit der Zahl. Ich bin glücklich darüber, was mir das Leben geschenkt hat und stolz, dass ich diesen Weg einschlagen durfte. Ich freue mich, dass ich gesund bin und sportlich so aktiv sein kann – und auf weitere 50 Jahre hoffen darf.” Marco Büchel ist auch gut elf Jahre nach seinem Rücktritt als Skirennfahrer ein äusserst angenehmer Gesprächspartner. Man muss den Mann mit den vielen Haaren um Mund und Kinn, dafür mit wenigen bis keinen auf dem Kopf, und den tätowierten Armen einfach mögen. Er war als Rennfahrer ein Typ. Auch einer mit Ecken, Kanten und eigenem Kopf. Und er ist sich bis heute treu geblieben. Auch seinem Humor. Vor laufenden TV-Kameras verärgerte Büchel einst Didier Cuche, als er folgenden Witz erzählte: „Ein Mann prahlt bei seinem Kollegen, dass sein Hund besonders schlau ist. Dieser reagiert sogar auf Skirennen im Fernsehen. Gewinnt ein Österreicher, dann springt er hoch und bellt freudig. Fragt der Kollege: Und wenn ein Schweizer gewinnt? Die Replik: keine Ahnung, ich habe den Hund ja erst seit sechs Jahren.“

266 Weltcup-Rennen, das letzte am 11. März 2010 in Garmisch-Partenkirchen im schwarzen Anzug und kurzer Hose, hat Marco Büchel bestritten. Vier davon hat er gewonnen. Darunter den Super-G von Kitzbühel im Jahr 2008. 15 Olympia-Rennen hat er in Angriff genommen, 17mal startete zu einem Rennen um WM-Medaillen – und eine davon, die Silberne im Riesenslalom von Beaver Creek (1999), konnte er gewinnen. Aber “Büxi” lässt sich nicht einfach nur an den erreichten Resultaten messen. Der Liechtensteiner war als Aktiver ein Sympathieträger des alpinen Skisports. Und das weit über die Grenzen des deutschsprachigen Raumes hinaus. Dass aktive Rennfahrer über ihn sprechen, sich die eine oder andere Anekdote des Liechtensteiners erzählen und mit ihm persönlich noch immer gerne über den von ihm so geliebten Skirennsport diskutieren, ist die wohl nachhaltigste Auszeichnung.

Happy Birthday, “Büxi”. Auf die nächsten 50.